Kaffee und Klimawandel: Wie Kaffeeproduktion und Konsum auf die Umwelt einwirken

Kaffeeproduktion

Kaffee und Klimawandel: Wie Kaffeeproduktion und Konsum die Umwelt belasten

But first, coffee! Ohne eine aromatische Tasse am Morgen kommt der Tag nur langsam in Schwung. Doch Kaffee hat eine dunkle Seite – die Kaffeeproduktion, der Transport und der Müll von Kaffeekapseln und Co. gehen an der Umwelt nicht spurlos vorbei. Hier wird die Beziehung von Kaffee und Klimawandel näher beleuchtet. Von Fair Trade Kaffee bis Kaffeekapseln, wie schneidet euer Lieblingsgetränk ab?

Die Ökobilanz von Kaffee: Klimawandel trifft Kaffee hart

Ob Fair Trade Kaffee oder konventioneller Anbau, die Kaffeepflanze braucht nicht nur ein besonderes Klima zum Wachsen, sondern auch reichlich Wasser.

Um 1 Kilogramm Röstkaffee herzustellen, werden rund 21.000 Liter Wasser verbraucht. Umgerechnet auf die Tasse macht das mehr als 140 Liter!

Der Klimawandel bringt mehr Hitze und Dürren – das wird die Kaffeeproduktion enorm verändern: Brasilien, einer der größten Kaffeeproduzenten der Welt, rechnet mit dem Verlust von 80 Prozent seiner Anbauflächen. Schon heute wird für neue Plantagen Urwald gerodet, auch Dünger und Pestizide kommen zum Einsatz. Zusätzlich sind die Transportwege weit. Kaffeeproduktion, Transport und Zubereitung schlagen ordentlich zu Buche – zusammengerechnet produziert jede Tasse Kaffee 50 bis 100 Gramm CO2. Und auch beim Lohn und den Sozialstandards hapert es, in der konventionellen Kaffeeproduktion gehen etwa fünf Cent pro Tasse an die Bauern. Der Großteil des Geldes, das ihr für euren Lieblingskaffee zahlt, bleibt an Transporteuren, Röstern und Händlern hängen. Nur bei zertifiziertem Fair Trade Kaffee sieht es bei Lohn und Sozialstandards besser aus.

Kaffeekonsum und Klimawandel: Das Müllproblem

Kaffeefilter und Zellstoff-Pads sind biologisch abbaubar und verrotten im Biomüll oder auf dem Kompost. Doch immer mehr Menschen greifen zu Kaffeekapseln, sie machten 2016 bereits 15 Prozent des Gesamtumsatzes in Deutschland aus. Kaffeekapseln bestehen meist aus Aluminium, seltener aus Plastik. Etwa 8 Milliarden Kapseln verbrauchen die Deutschen pro Jahr. Wie viele Kapseln im Restmüll landen, wo sie garantiert verbrannt werden, ist schwer zu beziffern. Jedenfalls haben nur restentleerte Kaffeekapseln, die über die Gelbe Tonne entsorgt werden, überhaupt eine Chance, recycelt zu werden. Für neue Kaffeekapseln wird wieder Neu-Aluminium benutzt. Aluminium ist sehr energieaufwendig in der Herstellung. Pro Kilogramm Aluminium werden 14 Kilowattstunden Strom verbraucht und 8 Kilogramm CO2 emittiert. Zusätzlich bringt die Förderung von Bauxit, dem Ausgangsstoff für Aluminium, weitere Probleme mit sich: die Abbaustätten zerstören Landschaften, mitunter auch Regenwälder, und hinterlassen giftigen Rotschlamm. So wirklich nachhaltig ist das nicht, selbst wenn Fair Trade Kaffee in den Kapseln steckt.

Tipps: umweltbewusster Kaffee trinken

  • Kaufverhalten umstellen und beim Kauf auf Fair Trade Kaffee (bio und aus nachhaltigem Anbau) und wenig Verpackung achten – also möglichst keine Kaffeekapseln kaufen.
  • Immer nur so viel Wasser/Kaffee aufbrühen, wie benötigt.
  • Ob Kanne oder Tasse, die aufgebrühte Menge möglichst austrinken. Pro-Tipp: Übrig gebliebenen Kaffee in einer Eiswürfelform einfrieren und später für Eiskaffee und Smoothies verwenden.

 

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